5. St.Galler Diversity & Inclusion Week 13.-17. September 2021. Gender und Intersektionalität. Details
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4. St.Galler Diversity & Inclusion-Tagung 10. September 2020. Führung inklusiv: Altersdiversität utzen. Anmeldung, Programm, Details.
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3. St.Galler Diversity & Inclusion-Tagung 28. August 2019: Ist GBTQ+ eine Herausforderung für Unternehmen? Programm und Details.
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Tagungsbericht zur 2. St.Galler Diversity & Inclusion Tagung. 2018
In Zeiten von Globalisierung und Migration, demographischem Wandel sowie sich ändernden Erwerbs- und Familienbildern wird der erfolgreiche Umgang mit Diversität und Inklusion für Unternehmen zu einer entscheidenden Kernkompetenz. Der Schwerpunkt der 2. St.Galler Diversity & Inclusion Tagung vom 11. September 2018 in St.Gallen lag auf den Themen Diverse Abilities und Geschlechter. Zudem wurde der Advance & HSG Gender Intelligence Report präsentiert. Details
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Tagungsbericht zur 1. St. Galler Diversity & Inclusion Tagung. 2017
„Wertschätzung führt zu Wertschöpfung“ lautete ein Statement an der 1. St. Galler Diversity & Inclusion Tagung, die am 12. September 2017 am Weiterbildungszentrum der Universität St. Gallen stattfand. Die Tagung hatte als Ziel, wichtige Fragen zu den Themen Alter, Menschen mit körperlichen und psychischen Einschränkungen, Migration und Chancengleichheit aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht aufzugreifen. Gleichzeitig wurden Wege vorgestellt, wie Unternehmen die damit verbundenen Herausforderungen angehen können.
In Zeiten von Globalisierung und Migration, demographischem Wandel sowie sich ändernden Erwerbs- und Familienbildern wird der erfolgreiche Umgang mit Diversität in ihren verschiedenen Facetten für Unternehmen zu einer Kernkompetenz. Das war wohl mit ein Grund dafür, dass fast 150 Teilnehmende, darunter Führungskräfte, Personalverantwortliche, Diversity-Fachpersonen und Gleichstellungsbeauftragte sowie Interessierte am Thema, der Einladung zur 1. St. Galler Diversity & Inclusion Tagung am 12. September 2017 gefolgt sind.
„Diversität muss aktiv und positiv gestaltet werden“, brachte Stephan Böhm, Direktor des Center for Disability and Integration (Universität St. Gallen) ein, „sonst können sich negative Auswirkungen entwickeln.“ Nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen sondern alle Mitarbeitenden profitieren von flexiblen Arbeitsmodellen und Arbeitsplatzanpassungen, die oftmals ohne hohe Kosten verwirklicht werden können. Besonders, wenn sie bereits bei der Planung von Abläufen berücksichtigt werden, wie Victoria Broscheit, Leiterin in der Fertigung bei AUDI AG, einbrachte. Auch Führungspersonen haben einen grossen Einfluss, besonders bei Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Der Unterstützung durch Vorgesetzte kommt bei der Arbeitsplatzerhaltung ein grösseres Gewicht zu als Eingliederungsmassnahmen.
Stefanie Brander, Gleichstellungsbeauftragte an der Universität Lausanne, erläuterte, welchen Einfluss Stereotype bei der Stellenbesetzung von Professuren haben. Frauen kommen bei Berufungsverfahren oft gar nicht zum Zug, weil zum Bild des Wissenschaftlers besser ein Mann passt. An der Universität Lausanne werden deswegen Mitglieder von Berufungskommissionen in Workshops speziell geschult. Um „Exzellenz und Chancengleichheit“ an Universitäten ging es im Beitrag von Julia Nentwich. Sie leitet am Lehrstuhl für Organisationspsychologie der Universität St. Gallen den Forschungsschwerpunkt zu Gender und Diversität. In ihren Ausführungen stellte sie unterschiedliche Argumentationsmuster vor, die sich bei der Diskussion um Chancengleichheit immer wieder zeigen. „Die Arbeit von Gleichstellungsbeauftragten ist Überzeugungsarbeit und Beziehungsarbeit“. Diese muss an den lokalen Stand der Diskussion anknüpfen, um wirksam werden zu können.
„Wie Erfolg in Zusammenhang mit Diversität messen?“ Diesem Thema stellten sich Gudrun Sander, Titularprofessorin für Betriebswirtschaft mit besonderer Berücksichtigung des Diversity Managements und Michael Federer, Leiter Human Resources Management bei Raiffeisen Schweiz. „Erfolg zu messen, hilft die Aufmerksamkeit zu steuern und die wichtigen Themen im Auge zu behalten“, waren sich die beiden Vortragenden einig. Aussagekräftige Kennzahlen helfen, die Knackpunkte zu finden, an denen wirksame Massnahmen zur Umsetzung von Gleichstellungszielen ansetzen können. Führungskräfte erhalten so klare Hinweise, wo sie ihren Beitrag für mehr Inklusion leisten können. Denn Diversität und Inklusion ist eine Führungsaufgabe.
Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Migration, Flüchtlinge und Arbeitsmarkt“, ein Beitrag zur Frage „Braucht es ein amtliches Geschlecht?“ und ein Tagungsrückblick aus soziologischer Perspektive rundeten das Programm ab. Dabei waren sie vielfältigen Perspektiven von Betroffenen, von Unternehmen, von verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und aus der Politik eine grosse Bereicherung.
Eine Stärke die Tagung war die Art der Präsentation in „thematischen Tandems“. Diese bestanden jeweils aus einem Kurzvortrag eines Forschers oder einer Forscherin und einem korrespondierenden Praxisbeitrag eines Unternehmens oder öffentlichen Einrichtung. Den anschliessenden Fragen aus dem Publikum stellten sich die Vortragenden jeweils gemeinsam. In den Pausen wurde viel weiterdiskutiert - bei einem Apfelsaft von Gartengold, einem Unternehmen, das Menschen mit Behinderungen Arbeitsmöglichkeiten eröffnet.
„Wenn ich nach der Tagung etwas zum weiter darüber nachdenken habe, dann war es eine gute Tagung. Und ich habe einiges zum Weiterdenken, obwohl ich mich schon viele Jahre mit diesem Thema beschäftige“, so eine Teilnehmerin. Auch die Organisation ist mit der Tagung sehr zufrieden. Für die nächste Durchführung gibt es bereits ein Datum: 11. September 2018.
Die Tagung wurde gemeinsam von mehreren Instituten und Kompetenzzentren der Universität St. Gallen getragen.
Einen ausführlicheren Tagungsbericht finden Sie demnächst auf www.es.unisg.ch/diversity-tagung
Kontakt für Rückfragen:
Prof. Dr. Gudrun Sander
Telefon: +41 71 224 75 52, E-Mail: gudrun.sander@unisg.ch
Kontakt für Rückfragen:
Portal Gender & Diversity HSG